Folgende Fragen müssen wir uns heute leider stellen:
Wie teuer wäre ein griechischer Staatsbankrott für die Welt? Und was würde ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone überhaupt kosten?
Die griechische Zeitung Athens News bekam offenbar einen geheimen Bericht des Institute of International Finance (IIF) zugespielt (den vollständigen Bericht finden Sie hier), der die Grundlage für die Verhandlungen mit den privaten Gläubigern Griechenlands bildete. So gelangten detaillierte Daten über die wirtschaftliche Situation Griechenlands mit samt der Konsequenzen für die Gläubiger und die Gläubiger der Gläubiger im Falle eines Bankrotts an die Öffentlichkeit. In dem Bericht wird aufgeschlüsselt, welchen Schaden die Eurozone, die Banken und die gesamte Welt durch einen Bankrott Griechenlands nehmen würde. Vorweg das Resultat des Berichts: Die Kosten eines griechischen Bankrotts wären astronomisch, die Folgen ungewiss.
In unmittelbarer Gefahr wären infolge eines griechischen Staatsbankrotts offenbar Bankanleihen mit einem Wert von 91 Milliarden Euro, 28 Milliarden davon in Besitz von Gläubigern aus der Eurozone. In der Folge könnten Bankschulden von privaten Haushalten und Unternehmen in Höhe von 247 Milliarden Euro nicht mehr bedient werden (15% davon werden bereits heute nicht mehr bedient). Zudem schulden griechische Unternehmen ausländischen Gläubigern insgesamt 21 Milliarden Euro, die ebenfalls abgeschrieben werden müssten. Macht insgesamt 368 Milliarden Euro.
Hinzu kommt: Ein “Grexit” würde eine Kettenreaktion auslösen und letztendlich Währungsderivate in Höhe von 26 Billionen Euro sprengen.
Euroländer und IWF halten insgesamt 73 Milliarden Euro an griechischen Anleihen, welche ebenfalls abgeschrieben werden müssten. Nicht zu vergessen die Verbindungen zum griechischen Bankensystem. Der IIF schätzt somit, dass mindestens 160 Milliarden notwendig sind, allein damit das Bankensystem nicht untergeht.
Die EZB hat griechische Anleihen im Wert von 43 Milliarden Euro im Depot, dazu kommen 110 Milliarden Euro an griechischen Staatsanleihen, die andere Banken bei der EZB als Sicherheit hinterlegt haben. Weitere 24 Milliarden Euro wurden im Zuge des ELA-Programms an griechische Banken verliehen, welche ebenfalls abgeschrieben werden müssten. Macht kumuliert 177 Milliarden Euro.
Dies sind nur einige Beispiele aus dem Bericht. Weitere Folgen wären, dass Portugal, Italien, Spanien und Irland finanzielle Schäden in so hohem Ausmaß zu tragen hätten, dass man für besagte Länder wohl ähnliche Berichte erstellen müsste. Allein in Irland würde ein Bankrott Griechenlands Kosten in Höhe von 160 bis 190% des BIP verursachen, so der Bericht. Italien müsste nach einem Griechenbankrott 200 Milliarden Euro an Zinszahlungen pro Jahr schultern, Spanien ebenfalls 150 Milliarden Euro. Zusammengefasst würden sich die Kosten wohl auf über 1 Billion Euro belaufen.
Was würde wohl eine Pleite Italiens im Anschluss kosten? Und Spaniens? Wie würde es überhaupt weiter gehen? Wenn alle Zahlen so stimmen, wären die Zeiten von sog. kostenloser Bildung, Rente mit 67 und subventionierter Kinderbetreuung dann wohl auch hierzulande vorbei. Vielleicht ist auch alles nur Panikmache? Eines ist jedoch klar: Das “Fractional Banking”, unser Schuldgeld-System in welchem jeder Euro gegen Zinsen zehnfach weiter verliehen wird, zeigt allmählich seine hässliche Fratze. Stirbt einer, sterben alle. Wie unsere “Währungshüter” gegen dieses übermächtige Naturgesetz weiterhin ankämpfen möchten, werden wir sicherlich bald wissen.
Durch diese disaströse Euro‐Politik haben verblendete Politiker Europa ruiniert und unserer Demokratie irreparable Schäden zugefügt!
Nun zeigt sich: Die Schuldenpolitik der Krisenstaaten sind das unmittelbare Ergebnis des politischen Projekts Europäische Währungsunion.
Der Euro selbst ist die eigentliche Ursache der Krise, nicht die EU, – doch diese Wahrheit auszusprechen ist in Deutschland nach wie vor tabu.
Das Euro-Disaster befindet sich 12 cm in einer 12 Meter dicken Betonwand! Diese 12 Meter Betonwand müssen doch zu schaffen sein. Genau das passiert mit dem Euro. Die Politik träumt von einem Europa mit diesem Euro. So befinden wir uns mitten drin in einer Transferunion a la BRD. Alle 2 - 3 Jahre muss für Griechenland ein Schuldenschnitt stattfinden. So wird Vertrauen verspielt, erzeugt Verwerfungen in der ganzen Welt und vernichtet das mühsam erarbeitete Geld der Bürger.
Griechenlands liederliches Verhalten seine Schulden nicht zu begleichen wurde durch die Mitgliedschaft in der Eurozone gefördert. Der Euro hat in der Finanzkrise durch die Unterstützung solcher Situationen einige Länder zu ebenso rücksichtslosem Verhalten genötigt, wie man es sonst nur von Banken kennt. Solange wir uns vor einem Staatsbankrott fürchten und die Unsicherheit weiter anhält, werden wir das Vertrauen in Europa nicht zurückgewinnen können.
Ein Staatsbankrott ist wie eine Grippe: Er gehört zum Schulden-System, da die Schulden aufgrund der Zinsen nie wieder zurückgezahlt werden können. Eine Grippe ist im Grunde nichts Schlimmes, verschleppt man diese Grippe aber, wird man schwer krank.
Luxemburgs Premierminister und Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker sagte in 2011, dass durch einen Bankrott Griechenlands fünf weitere Staaten in den Ruin getrieben würden: Portugal, Irland, Italien, Belgien und Spanien. Zudem würde ein Staatsbankrott in Griechenland weltweit Finanzinstitute zusammenbrechen lassen, was in allen bedeutenden Ländern Schocks verursachen würde. Douglas McWilliams, Geschäftsführer des britischen Centre of Economics and Business Research, behauptet, alle Versuche Griechenland zu retten seien vergeblich.”Früher oder später werden sowohl die griechische Bevölkerung als auch internationale Gläubiger auf verlorenem Posten stehen, was zu einem Zusammenbruch der Währungsunion führen wird. Erst wird Griechenland pleite gehen und andere Länder werden folgen”, sagte er.
Griechenland hat es in der Hand. Dieses Land ist dabei, ganz Europa zu erpressen. Die griechische Regierung droht den Europäern damit, kein Geld mehr bei Ihnen zu leihen. Denn leihen sie sich kein Geld mehr, folgt der Staatsbankrott. Die Politik hat sich, einschließlich ihrer Parteisoldaten, für ein Schrecken ohne Ende entschieden!
Noch nie war mehr Geld im System wie aktuell, nie wurden größere und verzweifeltere Aktionen durchgeführt um ein nachweislich gescheitertes System (Euro) auf Kosten der Menschen künstlich am Leben zu erhalten. Der finale Kollaps wird die große Depression und den schwarzen Freitag aussehen lassen wie ein Sonntagsspaziergang an einem lieblichen Frühlingstag.
Aus meiner Sicht sind daher 3 Schritte erforderlich um aus diesem Schrecken ohne Ende wieder raus zukommen und dem ein Ende mit Schrecken zu bereiten:
Es muss ein gigantischer Schuldenschnitt in allen Euro-Schuldenländern erfolgen. Allein in Griechenland so um die 200 Mrd. Es entstehen natürlich Verluste für die Kreditgeber, aber weniger als bei einem Totalausfall. Wenn Griechenland den Euroraum verlässt, dann sind nicht nur die ganzen Kredite verloren, sondern auch verdeckte Forderungen, die durch das zwischenstaatliche Zahlungssystem Target 2 entstehen.
Es müssen in Europa wieder zwingend marktkonforme Zinssätze von der EZB geschaffen werden. Die Schuldnerländer werden es sich x-mal überlegen, ob sie einen hohen Zinssatz für neue Kredite zahlen. Die Altersvorsorge unserer Kinder und Enkelkinder würde wieder funktionieren. Der Sparer kann wieder Zukunft planen und nicht nur konsumieren.
Die Banken müssen künftig auch für Staatsanleihen Eigenkapital hinterlegen.
Es geht kein Weg mehr daran vorbei: Der Teufel muss mit dem Belzebub ausgetrieben werden!
Zwei kurze Anmerkungen: Wenn man eine gemeinsame Währung in einem Gebiet einführen will, müssen grundsätzlich hier die fiskalischen, wirtschaftlichen und sozialen Standards auf einem Niveau sein. Alleine schon diese Grundvoraussetzungen fehlen in der Euro-Zone. Schon damals, bei Einführung des Euros haben etliche Wirtschaftsprofessoren hiervor gewarnt. Das was jetzt passiert, insbesondere in Südeuropa, war abzusehen. Wenn man dieses Europa haben will, muss man sich im Klaren sein, dass man nationale Entscheidungsbefugnisse an das EU-Parlament im Bereich der Steuern, Wirtschaft und sozialen Standards an das EU-Parlament abgeben muss. Dies wird wahrscheinlich nicht passieren, bei 28 Mitgliedsstaaten und den 28 Einzelabstimmungen. Man sieht ja schon, wie kompliziert das Kompetenzgerangel in Deutschland mit seinen 16 Ländern ist. Im weiteren möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass der Großteil der Schulden auf Spekulationsgewinne der Banken und Hedgefonds basiert. In einer Bundestagsdebatte wurde am Rande darauf hingewiesen, dass ein Hedgefonds 23% Gewinnausschüttung mit der Spekulation gegen den Euro generiert hat. Das würde man ja auch mit den Euro Hilfen mitbezahlen. Es wurde denn gesagt, dass müsse man eben mit in Kauf nehmen, es ginge um das Große und Ganze. Mit den EU- Hilfen werden überwiegend die Spekulationen abgesichert, auch das könnte man ändern. Aber es ist, wie es immer schon war: „Geld regiert die Welt“.