Die Herausforderungen für eine durch steigende Lebenserwartung und durch abnehmende Geburtenzahlen überdurchschnittlich alternde Gesellschaft sind mit den nur kurzfristig wirkenden Maßnahmen von Politikern, die lediglich bis zur nächsten Wahl denken, nicht zu bewältigen.
Die Strukturen, die eine weitgehende Fürsorge und Betreuung der älteren Generation im Familienverbund sichern konnten, existieren nur noch teilweise und sind weiter im Abnehmen begriffen. Ursächlich sind der demographische Wandel, die zunehmende Kinderlosigkeit und damit einhergehend das rapide Ansteigen alleinstehender älterer Mitbürger und Mitbürgerinnen.
Diese Veränderungen stellen unserer Gesellschaft bereits jetzt vor Herausforderungen, denen sich die Politik bisher nicht annähernd angemessen gestellt hat. Auch in Schleswig-Holstein ist der demographische Wandel deutlich spürbar. Unser Land steht vor der Aufgabe, auf diese Veränderungen rechtzeitig zu reagieren, ausreichende und bezahlbare Versorgungs- Betreuungs- und Wohnangebote für immer älter werdende Menschen zur Verfügung zu stellen.
Die Lösung dieser Aufgaben kann nicht nur durch mehr finanzielle Mittel erfolgen, sondern ist insbesondere eine Frage der gesellschaftlichen Solidarität, der Stärkung ehrenamtlicher Arbeit, der Einbeziehung auch der zahlreicher werdenden rüstigen Senioren. Ebenso gefragt sind neue und kreative Modelle des gesellschaftlichen Miteinanders.
Die Lösung dieser großen Herausforderungen wird nur gelingen, wenn die Voraussetzungen hierfür auf kommunaler Ebene geschaffen werden. Wir benötigen einen gesellschaftlichen Konsens über die Finanzierung aber auch über die praktische Bewältigung dieser Aufgaben. Schleswig-Holstein mit seinem bundesweit überdurchschnittlichen ehrenamtlichen Engagement kann hierfür zum Vorbild für andere Länder werden.
Deutschland ist weltweit einer der wohlhabendsten Staaten. Das BfB setzt sich für eine offen geführte Diskussion ein, wie diese Aufgaben solidarisch finanziert und so bewältigt werden, dass auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben in Würde gesichert wird.
Wenn Familien, die ihre Eltern betreuen und zu Hause pflegen endlich dafür die gesellschaftliche und staatliche Anerkennung und Hilfe bekommen würden, würden wohl auch mehr Kinder ihre Eltern zu Hause betreuen. Wenn man steuerlich schon schlechter gestellt wird, weil ein Elternteil im gemeinsamen Haushalt lebt, (obwohl ein Heimplatz wesentlich teurer wäre) ist nicht nachvollziehbar. Unser System muss sich nicht wundern, dass immer weniger Kinder ihre Eltern im Alter aufnehmen. Es bedeutet für viele finanzielle Einbußen. Da wird auch der neue Vorstoß von Frau von der Leyen nur wenig ändern.