So wie die Kommune gleichzeitig Basis und Zentrum des Staatsgefüges ist, so ist die Familie die lebendige Grundlage und das Herzstück unserer Gesellschaft.
Ohne Kinder ist eine Gesellschaft nicht überlebensfähig.
Eine im Vergleich zur Sterberate geringere Geburtenzahl stellt eine Gesellschaft vor extreme Herausforderungen und verursacht hohe finanzielle Belastungen, die von immer weniger Steuerzahlern aufgebracht werden müssen.
Eine erfolgreiche Familienpolitik und Finanztransfers in die Familie sind daher keine großzügigen staatlichen Wohltaten; sie liegen vielmehr im elementaren Interesse der Gesellschaft insgesamt.
Kinder bedeuten in Deutschland noch immer ein Armutsrisiko – im Gegensatz zu einer Vielzahl anderer modernen Industriestaaten.
Deutschland liegt im internationalen Vergleich bei den Sozialausgaben in der Spitzengruppe. In der Wirkung (Bildungschancen, Armutsbekämpfung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Zahl der Geburten) dagegen am unteren Ende. Die Sozialleistungen sind so gestaltet, dass sie keine Wege aus der Armut eröffnen, sie sichern lediglich ein Überleben in Armut.
Bei den Ausgaben für Bildung liegt es mit Griechenland, Spanien und Japan am Schluss. In Deutschland sind 9 % der unter dreijährigen Kinder in Betreuungseinrichtungen, in Dänemark rd. 62 %.
Das BfB versteht Familienpolitik, die Gestaltung von Rahmenbedingungen und Finanzleistungen an die Familien nicht als eine staatliche Fürsorgeaufgabe. Wir sehen darin eine gesellschaftliche Verpflichtung, der Familie den Stellenwert zu geben, der ihr zukommt. Es ist eine gesellschaftliche Verpflichtung, alle Hemmnisse zu beseitigen, die der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Wege stehen. Wer das BfB unterstützt, setzt sich für eine Familienpolitik ein, die sicherstellt, dass
· (Ehe-)Paare Kinder bekommen können, ohne dass sie dadurch dem Armutsrisiko ausgesetzt sind; · Eltern Familie und Beruf vereinbaren können; · Eltern in einem erheblichen Maße steuerlich besser gestellt sind, als Paare ohne Kinder; · für Kinder eine ganztägige, den Arbeitszeiten entsprechende kostenlose umfassende Vorschul- aber auch schulische Betreuung sichergestellt ist; · Kindern aus weniger wohlhabenden oder „bildungsfernen" Familien die gleichen Bildungschancen offen stehen, wie für Kinder aus „gehobenen" Schichten; · Das ehrenamtliche Engagement (Sozialpartnerschaften) gestärkt und Familien, Schwangeren, Müttern und Kindern Hilfen und Betreuung angeboten wird.
Das BfB fordert, dass Kinder nicht als „Wohlstandsbremse" und Armutsrisiko sondern als Erfüllung erlebt werden und die bestmöglichen Chancen für den Start ins Leben erhalten.
Es müssen aber nicht nur Elternpaare besser gestellt werden, sondern auch Alleinerziehende. Es kann nicht richtig sein, wenn nur ein Elternteil erzieht, steuerlich wesentlich schlechter gestellt zu sein. Das ist für mich Armut per Gesetz.