Unsere Gesellschaft steht vor einer sich abzeichnenden Altersarmut für Millionen von Menschen. Zahlreiche Erwerbstätige sind aufgrund gering entlohnter oder nicht sozialversicherungspflichtiger Arbeitsverhältnisse nicht in der Lage, existenzsichernde Rentenansprüche aufzubauen.
Das BfB tritt für Regelungen im Sozialversicherungssystem ein, die nach dem Ende der Berufstätigkeit ein angemessenes und über dem Existenzminimum liegendes Einkommen gewährleisten. Stichworte sind hier: Mindestlöhne, höhere Anrechnungen bei Kinderbetreuung, Erleichterung der Erwerbstätigkeit für Eltern, höhere staatliche Zuschüsse in die Rentenversicherung, keine Senkung von Rentenbeiträgen bei den jeweils nur vorübergehend „höheren" Einnahmen der Rentenkassen, die jedoch gleichwohl für eine angemessene Rentenhöhe nicht ausreichend sind; flexibler Renteneintritt unter Berücksichtigung von Berufsjahren und nicht nach Lebensarbeitszeit.
Selbstbestimmtes Leben
Ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen, haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in Ihrem vertrauten Umfeld und in dem von ihnen gewünschten Rahmen. Oftmals müssen ältere Menschen ihre vertraute Wohnumgebung aufgeben und mit hohen Folgekosten für die Allgemeinheit in Pflegeeinrichtungen umziehen, weil es oftmals an den für sie notwendigen, im Verhältnis geringfügigen Betreuungsleitungen mangelt.
Das BfB setzt sich für einen Ausbau altersgerechter und alternativer Wohnmöglichkeiten ein (Stichwort: Mehrgenerationenhäuser, ehrenamtliche und staatlich unterstützte Nachbarschaftshilfen, soziale Sicherheit im Alter).
Pflege im Alter
Schon jetzt ermöglichen die staatlichen Leistungen für pflegebedürftige Bürger und Bürgerinnen keine menschenwürdige Fürsorge mehr. Pflegende Familienangehörige sind oftmals alleingelassen und müssen die Betreuung – mit der Folge hoher Kosten für den Staat – aufgeben. Staat und Gesellschaft müssen sich auf die Lösung der finanziellen und praktischen Herausforderungen einstellen, die bisher weitgehend ausgeblendet werden.
Eine umfassende Bestandsaufnahme der gegenwärtigen und sich künftig ergebenden Situation betreuungsbedürftiger Mitbürger und eine offene Diskussion hierüber sind geboten.
Alternativen und neue Wege in der Betreuung älterer Bürger und Bürgerinnen sind zu suchen und vorurteilsfrei zu diskutieren und zu erproben. Hierzu gehören z. B. auch unentgeltliche Betreuungs- und Pflegeleistungen die anschließend zu eigenen Anwartschaften auf Pflege im Alter führen oder der Ausbau häuslicher Betreuung und Pflege sowie ehrenamtliches und staatlich stärker unterstütztes Engagement in der Fürsorge für ältere Bürger und Bürgerinnen.