Kurzbeschreibung: im Sinne einer positiven Klimabilanz und zur Kostenreduzierung im Haushalt sollte die Stadt Neumünster mehrere Maßnahmen ergreifen. Es ist unbedingt notwendig, weiter und verstärkt Alternativen zum Auto aufzubauen, also sowohl nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer als auch ÖPNV. Außerdem muss ein bewussterer Umgang mit Autos gefördert werden, d.h. spritsparende Fahrweise, eine effektive Ampelsteuerung und die bewusste Wahl, welches Verkehrsmittel für eine bestimmte Strecke notwendig ist.
Begründung: Das Verkehrskonzept der Stadt Neumünster ist stark verbesserungsbedürftig. Einfließender Verkehr senkt den Spritverbrauch und damit den CO2-Ausstoß. Ein "fließender Verkehr" kann z. B. mit einer effektiven Ampelsteuerung, der großräumigen Einführung des "Grünen Pfeils", des Kreisverkehrs und Bushaltestellen mit Parkeinbuchtungen (nicht Ausbuchtungen!) erreicht werden.
Darüber hinaus ist ein "fließender Verkehr" besonders im Hinblick auf das DOC / ECE dringend geboten.
Mini-Kreisverkehrsplätze könnten an vielen Kreuzungen im Stadtgebiet angelegt werden. Sie ermöglichen ein vergleichsweise hohes Maß an Verkehrssicherheit. Das hohe Verkehrssicherheitsniveau resultiert wie bei konventionellen Kreisverkehrsplätzen aus dem vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeitsniveau aller Verkehrsteilnehmer und den gegenüber einer Einmündung oder Kreuzung weniger unfallträchtigen Konfliktsituationen.
Voraussetzungen für Kreisverkehrsplätze / Mini-Kreisverkehrsplätze sollten sein: Kreuzungen und Einmündungen sollten insbesondere dann zum Kreisverkehr umgebaut werden, wenn Unfallschwerpunkte vorhanden sind, die Kreuzung aus der wartepflichtigen Zufahrt schlecht einzusehen ist und hohe Geschwindigkeiten auf der Vorfahrtsstraße das Einbiegen gefährlich machen. Auch sollte die Kreuzung nur von einer geringen Anzahl von Rad- und Fußgängern benutzt werden. Von dem hohen Verkehrssicherheitsniveau der kleinen Kreisverkehre profitieren insbesondere Fußgänger und Kraftfahrzeugfahrer. Radfahrer müssen den Kreis mitbenutzen. Daher sollten die Radwege zum Kreisverkehr mit Schutzstreifen, die von größeren Kraftfahrzeugen überfahren werden dürfen, versehen werden.
Wo baulich Kreisverkehrsplätze bzw.Mini-Kreisverkehrsplätze angelegt werden können, sollten sie auch geschaffen werden.
Vorteile eines Kreisverkehrs gegenüber einer Ampelregelung: Kreisverkehre sind im Vergleich mit Kreuzungen und Einmündungen ohne Ampeln sehr sichere Straßenverkehrsanlagen. Durch sie sind erhebliche Sicherheitsgewinne zu erwarten, die allen Verkehrsteilnehmern zu gute kommen. Die Sicherheit wird für Kraftfahrer und Fußgänger sehr viel höher, weil vor dem Kreisverkehr die Geschwindigkeiten herabgesetzt und er selbst mit relativ geringer Geschwindigkeit durchfahren wird. Dies führt zu erhöhter Verkehrssicherheit und der Vermeidung von Verkehrsunfällen.
Für den Kreisverkehr spricht: Kreisverkehre sind wesentlich leistungsfähiger als Kreuzungen oder Einmündungen mit Ampeln. Sie sind für den Verkehrsverlauf vorteilhafter, weil sie die Orientierung im Straßenverkehr verbessern. Für Ortsfremde sind sie leicht erkennbare Bezugspunkte. Durch die im Kreisverkehr gefahrene geringe Geschwindigkeit werden Hinweisschilder und Wegweiser sehr gut wahrgenommen. Dies führt zu einer wesentlichen Erhöhung des Verkehrsflusses. Rückstaus bilden sich bei Kreisverkehren so gut wie nie.
Ökologische Gründe für einen Kreisverkehr sind: Kreisverkehre führen insbesondere in Zeiten schwacher Verkehrsbelastungen, beispielsweise bei Nacht, zu günstigeren Lärmemissionen gegenüber ampelgeregelten oder nicht ampelgeregelten Kreuzungen. Auch der Kraftstoffverbrauch und damit die Schadstoffemissionen werden vermindert. Ursache dafür sind, verglichen mit herkömmlichen Kreuzungen und Einmündungen, die gleichmäßigere Fahrweise sowie die geringeren Wartezeiten und die vermiedenen Haltevorgänge.
Kreisverkehre werden von der Bevölkerung angenommen: Der Umbau von Kreuzungen und Einmündungen zu Kreisverkehren wird von allen Verkehrsteilnehmern sehr positiv aufgenommen. Aus verkehrlicher Sicht finden vor allem die erhöhte Verkehrssicherheit sowie die größere Leistungsfähigkeit, verbunden mit dem als angenehm empfundenen Verkehrsablauf, volle Zustimmung.
Wie hoch sind die Kosten? Die Kosten für die Anlegung eines Kreisverkehrs halten sich durchaus im Rahmen. Selbst wenn sie teurer kommen als eine ampelgeregelte Kreuzung, so sollte ihnen doch wegen des höheren Sicherheitsgewinns der Vorzug gegeben werden. Dazu kommt, Betriebs- und Unterhaltungskosten für eine Lichtsignalanlage (LSA) entfallen.
Ein Kreisverkehr brächte mehr Sicherheit, verbessert den Verkehrsfluß und spart obendrein noch Ampel-Betriebskosten von ca. 5.000 Euro jährlich.
Ein Kreisverkehr regelt sich im Gegensatz zu einer LSA (Lichtsignalanlage) dynamisch, je nach Verkehrsfluss, selbst. In Zeiten geringeren Verkehrsaufkommen ist ein Anhalten der Fahrzeuge, im Gegensatz zu einer LSA, nicht nötig. Dadurch werden Wartezeiten und Emissionen minimiert. Die Stillstandszeiten für Gelbphasen einer LSA entfallen beim Kreisverkehr.
Die Kosten für einen Minikreisverkehr liegen zwischen 20.000 - 30.000 Euro je nach Aufwand.
Der Verkehr steigt und die Infrastruktur ist begrenzt. Allein in Deutschland verschlingt der Verkehr 25 % des gesamten Energieverbrauchs und verursacht 60 % der Stickoxid-Belastung und 70 % des CO2-Ausstoßes.
Wirkung: Durch den Ausbau alternativer Verkehrsmittels zum Auto werden diese attraktiver und noch stärker genutzt. Die vermehrte Nutzung von Fuß, Fahrrad, Bus oder andere Fortbewegungsmittel und die damit einhergehende reduzierte Nutzung des Autos entlastet unsere Straßen und hilft Feinstaub, Ozon, CO2 (Kohlenstoffdioxid)und NO2 (Stickstoffdioxid) zu reduzieren.
Bei einer großräumigen Einführung von Kreisverkehrsplätzen und gleichzeitigem Wegfall der Lichtsignalanlagen (LSA) entfallen die Betriebs- und Unterhaltungskosten.
Durch die Geschwindigkeitsherabsetzung auf 30 KM an und in den Kreisverkehren wird die Sicherheit erhöht und Unfallschwerpunkte entschärft!
Für den Kraftfahrzeugverkehr gilt: Ein "fließender Verkehr" entlastet die Umwelt, schont Nerven, Material und fördert das positive Image der Stadt Neumünster.
Konkrete Schritte: 1. Feinabstimmung und Ausbau des ÖPNV mit anderen Verkehrsunternehmen 2. Einführung eines dichten Taktverkehrs mit abgestimmten Anschlüssen 3. Bushaltestellen, soweit möglich, nur noch als Haltestelle mit Einbuchtung 4. Effektive Ampelsteuerung 5. großräumige Einführung des "Grünen Pfeils" 6. großräumige Einführung von Kreisverkehrsplätzen bzw. Mini-Kreisverkehrsplätze 7. Einführung von zeitlich gestaffelten Verkehrsverboten 8. Konzepte gegen den Fahradklau in Zusammenarbeit mit der Polizei, z.B. bessere Verschließbarkeit, Übersichtlichkeit der Fahrradständer, Sensibilisierung der Bevölkerung, Einsatz von freiwillig Engagierten als Tag- / Nachtwanderer.