Neumünster als Bürgerkommune wird mit der Einrichtung eines Bürgertreffs im Rathausareal einen entscheidenden und alltäglich erlebbaren Schritt der Zusammenarbeit zwischen Bürger, Verwaltung und Politik vollziehen. Es gehen Menschen nicht nur als Bürger und Kunden im Bürgertreff ein und aus, sondern beteiligen sich aktiv am Stadtalltag. Der Bürgertreff ist integrierter Bestandteil der Stadtverwaltung und fest verankert im Haushaltsplan der Stadt Neumünster. Hier wird das freiwillige Engagement (Ehrenamt) der Bürger zentral verwaltet und gesteuert.

Ob Elterinitiativen, Stadtteilgruppen, Mutter und Kind Gruppen, Selbsthilfegruppen, klassische Vereine, sonstige am Gemeinwohl orientierte Organisationen werden mit dem Bürgertreff ein Dach finden unter dem sich die Vielfalt der Gesellschaft abbildet. Interkulturell, Generationsübergreifend und integrativ. Im Bürgertreff arbeiten Hauptamtliche und freiwillig Engagierte Hand in Hand unmittelbar und partnerschaftlich auf Augenhöhe zusammen und überwinden auf diese Art klassische hierarchische Strukturen. Das Zauberwort der Zusammenarbeit heißt Empowerment oder Ermächtigung bzw. Bevollmächtigung. Empowerment meint dabei sowohl den Prozess der Selbstbemächtigung als auch die professionelle Unterstützung der Menschen, ihre Gestaltungsspielräume und Ressourcen wahrzunehmen und zu nutzen.

Der Bürgertreff wird das kommunale Zentrum für Zivilgesellschaft, Anlaufstelle, Aktionsplattform, Selbsthilfekontaktstelle, Freiwilligenbüro, Stabsstelle für Bürgerengagement, Nahtstelle zu Stadtverwaltung und Ratsversammlung.

Der Bürgertreff ist täglich geöffnet und verfügt über verschiedene Räumlichkeiten, die im Rahmen der kommunalen Anerkennungskultur den aktiven Bürgern und Gruppen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Der Bürgertreff sollte mit dem "Zwei Säulen Modell" Engagement- und die Beteiligungsförderung betrieben werden.

Moderne Akquirierung von freiwillig Engagierten (Ehrenamtlichen) bedeutet heutzutage: Selbsthilfe durch Engagement ermöglichen, Anregung zu Engagement anbieten, Selbstorganisation fördern und die Rahmenbedingungen hierfür zu schaffen. Eine innovative Akquirierung von freiwillig Engagierten ist gemeinsam mit dem gewünschten Personenkreis zu gestalten, entsprechende Angebote sollten mit diesen und den Akteuren des Bürgertreffs zusammen erarbeitet werden. In Zusammenarbeit mit dem Bürgertreff können freiwillig Engagierte beispielsweise in die Infrastruktur-, Stadt- und Quartiersplanung einbezogen werden.

Die durch natürliche Fluktuation in der Verwaltung freiwerdenden Stellen können von entspr. qualifizierten freiwillig Engagierten, gemäß Förderrichtlinie niedrigschwellige Angebote des Landes Schleswig-Holstein, in Teilzeit besetzt werden.

Das konsequente Einbinden von freiwillig Engagierten (Ehrenamtliche) in die Verwaltung sollte überall dort erfolgen, wo hoheitliche Aufgaben nicht eindeutig dagegen sprechen. Damit werden in kurzer Zeit beträchtliche Einsparungen im Haushalt der Stadt Neumünster ermöglicht.

Sie könnten im Sinne des betrieblichen Vorschlagwesens bzw. Ideenmanagement ihre Sachkompetenzen und Erfahrungen einbringen.